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Allegiant Air und die MD-80

MD-83/Courtesy and Copyright: md80design
MD-83/Courtesy and Copyright: md80design

Konträr zur mehrheitlichen Marktentwicklung- und -beurteilung operieren Allegiant Air bislang überaus erfolgreich mit dem Modellen der MD-80-Serie. Weiteres Wachstum durch Zukäufe wurde und wird umgesetzt und dieser Flottenaufbau steht sehr stark im Kontrast zur öffentlichen Wahrnehmung von Luftfahrtinteressierten.

Gründe für den Einsatz der MD-80 und weiteren Flottenausbau

Am 16.11.2007 veröffentlichte Allegiant Air ein Informationsdokument mit dem Titel "The MD-80". Dieses insgesamt sehr interessante Dokument geht so weit wie möglich detailliert auf die Hintergründe zum Betrieb der MD-80, der Entscheidung zum weiteren Ausbau der Flotte ein und erklärt die Sichtweise von Allegiant Air. Dieses Dokument darf als recht interessant betrachtet werden, da die MD-80 in den Medien und in der "öffentlichen Meinung" als "problematisch" eingestuft wird und die Haltung von Allegiant Air somit auffällig von der allgemeinen Darstellung abweicht und auch die oftmals nicht hinterfragte meinungsbildende Grundinformation von modernsten Flugzeugen und veralteten MD-80 teilweise in Frage stellt. Auch wird zumindest ansatzweise aufgezeigt, wie differenziert man Flugzeugtypen grundsätzlich bewerten kann.

Hier die wichtigsten Informationen, ähnlich gestaffelt, wie in dem Dokument:

Warum die MD-80?
  • gutes Flugzeug
  • am besten geeignet für die Strategie von Allegiant Air
  • hohe Verfügbarkeit des Typs
  • niedrige Einführungskosten (Kaufpreis und Modifikationen auf Allegiant-Standard)
  • günstige und kalkulierbare Wartungskosten
34 MD-80 bis Ende 2007, 37 Flugzeuge bis Mitte 2008

 

  • Durchschnittsalter: 17 Jahre
  • im Durchschnitt 27000 Flüge (Cycles)
  • im Durchschnitt 38000 Flugstunden
Herkunft

 

  • 11 ex-Scandinavian Airlines
  • 12 ex-AeroMéxico
  • 5 ex-Korean Air
  • 4 ex-Finnair
  • 5 "ungenannt"
Qualitätsprodukt
  • gute Verarbeitung
  • hohe Zuverlässigkeit
MD-80 eignet sich am besten für niedrige (tägliche) Nutzung
  • ein Großteil der Betriebskosten einer MD-80 setzt sich aus der tatsächlichen Nutzung zusammen
  • niedrigere "ownership"-costs resultieren in niedrigeren Fixkosten
  • dem stehen aber höhere Kerosinverbrauch (gegenüber neuesten Konkurrenzmodellen) entgegen, die aber variabel sind
  • niedrige (tägliche) Nutzung der Flugzeuge spiegelt die Unternehmensstrategie und den Flugplan wider und ist Bestandteil des Geschäftkonzepts.

MD-80 hat eine Außenseiterposition

 

  • Neugründungen bevorzugen neue Flugzeuge, da neue Flugzeuge niedrigere Kosten bei hoher Nutzung generieren.
  • ein einfaches "Transition" von MD-80 (auf ein anderes Muster) ist nicht einfach möglich
  • Probleme beim Aufbau einer Flotte von gebrauchten Flugzeugen, "zeitraubend", operationelle Integration herausfordernd
  • kein Bedarf an (MD-80-)Frachterversion
  • limitierte internationale Nachfrage, da die MD-80 (z.B.)  in "Brasilien und Russland nicht zertifiziert" sei
  • Altersbegrenzungen in vielen anderen Ländern (z.B. Indien, VR China)
Große (MD-80-) Weltflotte

 

  • 1200 hergestellt, 1000 im Einsatz
  • 50% aller MD-80 sind bei drei Fluggesellschaften im Einsatz (American, Delta, Alitalia)
  • die meisten mittelgroßen Betreiber mustern MD-80 aus (Iberia, Alaska, AeroMexico, Japan Airlines)
  • Nachfrage in einigen Regionen außerhalb der USA, "Nordeuropa, Schwarzes Meer-Region, Argentinien, Südostasien"

Markttrends

  • die MD-80 erlitt eine beschleunigte Wertminderung ab 2001
  • der Marktwert einer 15 Jahre alten MD-80 ist in etwa vergleichbar mit dem vorhergesagten Werten für eine 25 Jahre alte Boeing 737(NG) oder Airbus A320
  • Verfall des Marktwerts war größer als bei den meisten anderen Flugzeugtypen, Marktpreise haben sich in letzter Zeit "stabilisiert"
  • Langfristige Veränderung der Marktpreise wird nicht erwartet, kurzfristige Fluktuationen bei den Gebrauchtpreisen möglich
Kaufstrategie

 

  • Beurteilung eines Flugzeugs (Homogenität bei Avionik, Triebwerken, der Baulose)
  • Wartungszustand (Triebwerkszustand, Zellenstruktur, Modifikationen, Upgrades)
  • Suche nach Möglichkeiten zum Ankauf von "Flotten"

Konkurrenz (bei der Strategie):

  • durch kleine Fluggesellschaften bei Interesse für ein bestimmtes Flugzeug
  • bei ganzen "Flotten" einige Finanzfirmen
  • bei MD-80 mit schlechtem Wartungszustand Konkurrenz durch Firmen, die solche Flugzeuge zum Ausschlachten erwerben.
Niedriger Kaufpreis

 

  • Kaufpreis kann zwischen hoch und fast Schrottwert schwanken
  • Kauf einer MD-80 schlägt mit 5 bis 6 Millionen US$ zu Buche
  • sämtliche Modifikationen, obligatorische Checks, strukturelle Kontrollen, Standardisierung von Komponenten, neue Sitze, Bodenbeläge, neuer Außenlack etc. schlagen mit zusätzlichen bis zu 1,5 Millionen US$ zu Buche
Niedrige Wartungskosten

 

  • Ersatztriebwerke sind sofort erhältlich und stehen im Verhältnis zu den Gesamtkosten
  • Flugzeug (MD-80-Serie) hat eine sehr robuste Struktur, 120 000 Flüge können durchgeführt werden, Alterung der Flotte ist kein großer Faktor, die meisten Modifikationen sind ab 60 000 Flügen notwendig, bei 1000 Flügen pro Jahr ist die Flotte (von Allegiant Air) noch "33 Jahre davon entfernt"
  • Ersatzteile für die MD-80 sind günstiger als bei der A320 und Boeing 737
  • Ersatzteile sind in großer Anzahl verfügbar und die Kosten sinken
Finanzierung einer MD-80
  • bei einem Kaufpreis von 5,5 Millionen US$, monatlichen Einnahmen des Flugzeugs von 1,047 Millionen US$ und monatlicher "Rückzahlung" (durch laufende Einnahmen) in Höhe von 148 000 US $ ist eine MD-80 bei Allegiant Air innerhalb von 37 Monaten nach Inbetriebnahme "bezahlt".

Hier folgt ein sehr interessantes Diagramm:

Beeindruckende Angaben von Allegiant air/Courtesy: Allegiant Air
Beeindruckende Angaben von Allegiant air/Courtesy: Allegiant Air

Weiteres Wachstum

MD-87/Courtesy and Copyright: md80design
MD-87/Courtesy and Copyright: md80design

Allegiant Air ist der Ansicht, dass zahlreiche Möglichkeiten für weiteres Wachstum existieren. Diese Ansicht wird durch folgende Faktoren gestützt:

  • Ergänzung von Kapazitäten auf existierenden Routen
  • Einrichtung von Verbindungen von kleineren Flugplätzen an US-Ferienziele
  • neue Ferienziele
  • weitere Einbindung von kleinen US-Flugplätzen

Der nach Meinung von Allegiant Air einfachste Weg für weiteres Wachstum ist die Erhöhung von Kapazitäten/Frequenzen auf existierenden Strecken. Diese Strategie umfasst natürlich auch eine Optimierung jeder einzelnen Route mit dem Ziel, einen maximalen Ertrag zu erzielen und der Nachfrage anzupassen. Verschiedene "Tools" ermöglichen Allegiant Air, sehr frühzeitig und recht schnell auf die Entwicklung einer Route zu reagieren - durch Erhöhung von Kapazitäten oder gar durch Einstellung. Eine weitere Möglichkeit ist das Verbinden von vorhandenen Destinationen, sobald sich Nachfrage generiert. Offiziell kann man lesen, dass bei Allegiant Air eine Route nach vier Wochen profitabel sein soll und die Wahl auf eine Destination nach verschiedenen Kriterien gefällt wird. Dazu zählen das potentielle Einzugsgebiet des Flugplatzes, die Entfernung zu einem anderen Flughafen mit Niedrigpreisanbieter, eine gute Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden, eine gute Anbindung des Flugplatzes an Bodeninfrastruktur (Strasse etc.), eine gute Kostenofferte seitens des Flugplatzes und eine gute Versorgung von Kerosin.

Allegiant Air MD-83 N425NV

Ende des potentiellen Wachstums nicht definiert...

Allegiant Air ist sich offiziell nicht sicher, wo die Grenze des jetzigen Geschäftsplans liegt. Die Fluggesellschaft sieht derart viele Möglichkeiten, ihr Unternehmenskonzept auf bestehende und neue Märkte zu übertragen. Allegiant Air sieht Möglichkeiten nach Kanada zu expandieren. Probleme würden sich durch die Tatsache ergeben, dass die Vorverhandlungen mit kleinen Flugplätzen recht lange dauern und bei zwei potentiell neuen Abflugplätzen gibt es Probleme mit der Kerosinversorgung. Aber trotzdem sieht z.B. Allegiant Air selbst ab Las Vegas noch immer 25 bis 30 potentiell weitere Ziele, die den Einsatz der MD-80 rechtfertigen.

Allegiant Air sieht nach aktueller Planung die Erweiterung von sechs bis acht Flugzeugen pro Jahr als realistisch an.

Charterkontrakte sichern Einnahmen

Die Verträge mit Reiseveranstaltern ermöglichen Allegiant Air eine bessere Kalkulation von Einnahmen und die Sicherung von Strecken durch einen Mix aus Charter und Einzelplatzbuchungen. Auch wurde Allegiant Air kürzlich die Erlaubnis erteilt, Militärcharter für das US-Militär durchzuführen.

Nur auf acht Routen mit Konkurrenz konfrontiert

Auf acht Routen ist Allegiant Air durch Konkurrenz von drei US-Fluggesellschaften (Delta Air Lines, US Airways und United Airlines) konfrontiert. Die Konkurrenz existierte schon vor dem Markteinstieg von Allegiant Air, eine Reaktion der Konkurrenten blieb zumeist bis jetzt aus und die Konkurrenten sehen Allegiant Air "nicht als Gefahr", sondern sind eher "irritiert".

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