Zurück zum Hauptartikel: "MD-80-Kabine"

Optimale Ausnutzung des verfügbaren Raumes

Fluggesellschaften konnten gegen Aufpreis individuelle Verfeinerungen im Detail bestellen. Dazu gehörten farblich strukturierte Seitenwände, Trennwände, farblich alternativ gehaltene Türverkleidungen - abweichend vom creme-weiss. Das Spektrum war recht groß - von aus heutiger Sicht sehr blumigen Seitenwanddesigns der PSA, über sehr dezente und nur bei genauer Betrachtung zu sehende Muster an den Kabinenwänden bei MD-80 der Japan Air System, creme-weißen "Standardwänden" oder auf Wunsch doch eher ins gelbliche gehend. Abgerundet wurden diese Konzepte durch die gewählten Stoffe und Farben der Sitzbezüge.

Kein unbegrenztes Platzangebot

Passagiere spüren es schon zumeist beim Einsteigen: Flugzeuge bieten kein unbegrenztes Platzangebot. Der verfügbaren Kabinenraum in einer MD-80 wird logischerweise durch die Rumpfstruktur festgelegt. Individuell ist dann zumeist die Auslegung der Sitzreihen und auch Positionierung und Größe sowie Anzahl von Bordkücheneinrichtungen, Stauräumen und Bordtoiletten.

Kabinenservice in einer MD-80 der American Airlines, 1990er/Courtesy: American Airlines
Kabinenservice in einer MD-80 der American Airlines, 1990er/Courtesy: American Airlines

Das Gesamtplatzangebot darf unabhängig von der individuellen Sitzkonfiguration als Kompromißlösung eingestuft werden. Einerseits müssen gesetzliche Bestimmungen eingehalten werden (Abmessungen, Abstände, Mindestbreite, Fluchtwege etc.), gleichzeitig sollen aber die Serviceeinrichtungen effizient und praktisch nutzbar sein und sich in das gewünschte Kabinendesign einfügen. Bei der Auslegung geht es um Zentimeter, manchmal auch im Millimeter.

Funktionalität

Alle Einrichtungen in einer Flugzeugkabine sollen im Optimalfall eine sehr hohe Funktionalität sowie ausreichende Robustheit aufweisen und dürfen keine zusätzliche Gefahr für die Insassen darstellen. Serviceabläufe und das Ein- und Aussteigen von Fluggästen sollten nicht negativ beeinflusst werden.

Durchdachte Auslegung an Beispiel einer MD-87/Courtesy: Iberia
Durchdachte Auslegung an Beispiel einer MD-87/Courtesy: Iberia

Auslegung

Die Auslegung der Passagierkabine unterliegt gesetzlich abzusegnenden Bestimmungen, die von Land zu Land verschieden sein können. Zahlreiche Staaten orientieren sich aber an der US-Luftfahrtbehörde FAA. Trotz sämtlicher Bemühungen könenn aufgrund verschiedener Faktoren und auch verändertem Passagierverhalten kritische Zonen und Phasen whrend einer Flugreise entstehen. Erwähnenswert seien:

  • das klassische Boarding mit einem Stau im Eingangsbereich ("Flaschenhalseffekt")
  • der klassische Stau im Flugzeuggang, verstärkt durch gewisses Passagierverhalten
  • nicht optimal umgesetzte Serviceabläufe in Kombination mit Fluggästen, die bewusst oder unbewusst "störend" den Ablauf unterbrechen oder verzögern
  • Schlangen vor Bordtoiletten
  • unlogisches Verhalten nach Stillstand der Maschine vor dem Aussteigen

Es gäbe noch eine Reihe weiterer Punkte. Aufgezeigt werden soll an dieser Stelle nur, wie stark der Faktor Passagier bei der Auslegung der Kabine berücksichtigt werden sollte.

Serviceabläufe werden oft trainiert, hier in einem DC-9/MD-80-Mockup/Courtesy: SAS
Serviceabläufe werden oft trainiert, hier in einem DC-9/MD-80-Mockup/Courtesy: SAS

Psychologische Faktoren

Psychologische Faktoren spielen bei der Auslegung genauso eine Rolle wie schon beim Design einer Passagierkabine. Es sollte im Idealfall kein negativer Einfluss erzeugt werden. Unter Berücksichtigung steht nicht nur der individuelle Fluggast, sondern auch Unterschiede von Mentalitäten, Wahrnehmungen usw., die alle in die Auslegung universell einfließen sollten.

 

Auch soll erzielt werden, dass man das Verhalten von Fluggästen positiv steuern kann, ein Passagier sich so verhält, wie es sich ein Hersteller und letzlich eine Fluggesellschaft vorstellt. Hier kann man durch "Tricks" Passagierströme steuern, wobei aber zum Beispiel beim Einsteigen ("Boarding") der Abfolge und Art des Boarding eine entscheidene Rolle spielt, ob sich ein Stau im Gatefinger bildet oder nicht. Erschreckend ist aber, dass viele Gatefinger in der kritischen Phase vor dem Einsteigen fensterlos sind. Hier entsteht ein Effekt, der bei vielen Menschen ein sehr ungutes Gefühl gibt.

 

Begrenzt kann die Auslegung der Kabine positiv wirken. Erreicht wird dies u.a. durch Orientierung und Schaffung einer geräumigen Atmosphäre, die das unangenehme Gefühl vieler Menschen an Bord zumindest mildern sollen und dies ohne Betäubungsmittel oder Alkohol. Klassisch ist auch bewusst eingespielte "Boardingmusik", wobei sich hier der Geschmack stark veränderte und einst sehr bewusst bekannte Melodien im "easy listening"-Stil gespielt wurden, da der Effekt sehr positiv war.

Große Fenster wie bei der MD-80 wirken sich positiv auf das Befinden von Fluggästen aus/Courtesy: SAS
Große Fenster wie bei der MD-80 wirken sich positiv auf das Befinden von Fluggästen aus/Courtesy: SAS

Kein Platz für Handgepäck

Selbst die großzügigsten Gepäckfächer sind oft zu klein. Auch dies hat mit einem völlig veränderten Passagierverhalten zutun, bzw. mit der Definition, was eigentlich Handgepäck ist. Einige negative Faktoren werden letztlich durch die Insassen selber generiert. Volle Gepäckfächer, nicht optimal genutzer Stauraum, egoistisches Verhalten fördern Unbehagen.

Stauräume

Klassischerweise bietet eine Fluggastkabine "immer" irgendwo noch Stauraum, wo Gepäck verstaut werden kann, welches nirgendwo sonst noch Platz hätte. Zumeist ist dem Kabinenpersonal je nach Situation bekannt, in welchem Stauraum noch Platz sein könnte.

Diese Stauräume können individuell gerade bei Liniengesellschaften sehr praktikabel sein, nehmen aber in Relation recht viel Platz weg. 

Bei der MD-80-Serie und im Grunde auch bei alternativen Flugzeugtypen ähnlicher Kapazität) stellt sich das Dilemma ein, dass bei dichtere Bestuhlung eine höhere Anzahl von Fluggästen den verfügbaren Raum nutzen müssen. Dazu gehört nicht nur die Kabine als solches, sondern auch die Gepäckfächer, die ja nicht proportional mit der Anzahl der Fluggäste größer werden.

Gewöhnungseffekt

Unabhängig von den immer beliebter werdenen extrem dünnen Sitzen zur Aufrechterhaltung eines Sitzplatzabstands trotz Erhöhung der Sitzreihenanzahl, so wurden in den vielleicht letzten 15 Jahren die Kundschaft an neue Standards gewöhnt. Waren einst dichte oder maximal bestuhlte Flugzeuge bei Chartergesellschaften akzeptiert, so konfigurieren immer mehr Liniengesellschaften ihre Flugzeuge ebenfalls sehr dicht und so werden ab und an maximal bestuhlte Flugzeuge als "sehr komfortabel" bewertet.

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