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Integration der Boeing 717 bei Southwest Airlines

Southwest Airlines Boeing 717/Courtesy: md80design
Southwest Airlines Boeing 717/Courtesy: md80design

Die Übernahme von AirTran durch Southwest Airlines wird innerhalb von 24 Monaten der Southwest Airlines einen Wachstumsschub von 25% und Zugang zu Märkten ab Atlanta sowie Washington-National ermöglichen. Southwest Airlines CEO Kelly hatte unterdessen in einem Artikel vom 05. Oktober 2010 abermals beteuert, dass die Boeing 717-Flotte Bestandteil der kombinierten Flotte bei Southwest Airlines sein soll. Der Flugzeugtyp würde aber abweichend in Zukunft eine Einklassenkonfiguration für 117 Fluggäste bieten. CEO Kelly fuhr fort, dass die „717 es (der Southwest) erlauben würde, kleinere US-Märkte zu bedienen". Wenig später sollte sich die offizielle Haltung gegenüber dem  Flugzeugtyp Boeing 717 stark ändern und im Mai 2012 wird bekannt, dass Delta Air Lines die gesamte Boeing 717-Flotte übernehmen werden.

Spannende Entwicklungen

Unabhängig von der Übernahme von AirTran ist alleine durch eine Grundsatzentscheidung zugunsten der Boeing 737-800 eine Änderung des bisherigen Prinzips des Einsatzes von Flugzeugen unter 150 Sitzplätzen ersichtlich. Die Boeing 737-800 würde bei Southwest 175 Fluggästen Platz bieten und somit gegenüber der 737-300/-700 eine um 43 Sitzplätze erhöhte Kapazität offerieren.

Höhere Komplexität

Das bisherige Modell des Flugbetriebs stützte sich bislang u.a. auf das Konzept, nur die Boeing 737 einzusetzen und hierbei mit Ausnahme der 22 Boeing 737-500 durchgängig nur 137-sitzige 737-300/-700 einzusetzen. Trotz einiger operationeller Unterschiede bei den Versionen -300 und -700 ermöglichte dieser Einsatz der Gesellschaft ein insgesamt sehr einfaches Umsetzen ihres Flugbetriebs. Der geplante Einsatz von Boeing 737-800 zeigt auf, dass möglicherweise nicht nur bestehende Routen durch ein größeres Modell beflogen werden sollen, sondern denkbar auch neue Märkte. Southwest Airlines haben nämlich traditionell eher auf Frequenzen gesetzt und weniger auf höhere Kapazitäten pro Flug. 

"Boeing 717-Flotte ausreichend groß"

Laut CEO Kelly wäre es "horrorhaft ineffizient ("horribly inefficient"), eine (Teil-)Flotte von fünf (Boeing 717)-Flugzeugen zu betreiben, aber nicht eine Flotte von 86 Boeing 717“. Nach Angaben von CEO Kelly sei der Einsatz von 50 bis 100 Flugzeugen effizient möglich.

Weiterhin Skepsis unter Analysten

Weiterhin verwiesen Analysten auf negative Aspekte beim geplanten Einsatz der 717 bei Southwest. So sei dieser Flugzeugtyp nicht mehr in Produktion und ein „Stiefkind“ ohne Familienmitglieder. Der Einsatz der 717 würde eine der Basiselemente der Southwest (ein Flugzeugtyp) empfindlich stören und es wird allgemein angenommen, dass Southwest nach Möglichkeiten schauen, diesen Flugzeugtyp „mit der Zeit auszumustern“. Es wird sogar angenommen, dass Southwest Airlines es bevorzugen würde, die dann bestehende Boeing 717 zugunsten weiterer Lieferungen von Boeing 737-700/-800 zu ersetzen. Gleichzeitig wurde geäußert, dass aber eine solche Umstellung eine finanziell sehr teure Transaktion darstellen würde und es die Problematik von Boeing gäbe, eine derart große Flotte von Boeing 717 wieder anderweitig zu platzieren.

Frei von bisherigen Grundsätzen...

...war es möglich, sehr viele Szenarien durchzuspielen. Glaubt man den Äußerungen von Southwest Airlines, dann sah das Unternehmen einen Zugewinn an Möglichkeiten durch den Einsatz eines zweiten Flugzeugmusters für die Bedienung von kleineren Märkten. Diese Bedienung bedeutete im klassischen Sinne nicht eine oder zwei Frequenzen pro Tag, sondern nach bisheriger Unternehmenspolitik mindestens vier, oftmals acht bis zehn tägliche Flüge. Für nicht sehr stark nachgefragte Routen hätte hier die 117-sitzige Boeing 717 eine „bessere Lösung“ darstellen können als der Einsatz von 137-sitzigen 737-300/-700.

Wandel bei Southwest?

Erste Diskussionen über den möglichen Einsatz alternativer Flugzeuge anstatt einzig der Boeing 737 gab es schon vor einigen Jahren. Hier wurden seinerzeit schon Boeing 717 (und keineswegs die 737-600!) sowie Embraer-Flugzeuge in den Raum gestellt, wobei es sich zumeist um eher wässrige Gerüchte handelte. Der Grundgedanke und der Kern war aber damals schon klar: Southwest Airlines hegten mehr oder weniger offiziell den Wunsch, ihre Flexibilität für die Bedienung verschieden großer Märkte nicht nur durch die Anzahl an Frequenzen zu begegnen, sondern ernsthaft zu evaluieren, ob es sich unternehmerisch wie auch operationell rentieren würde, neben dem Standardmodell auch ein zweites Grundmodell einzusetzen. Diese Vermutungen in der Luftfahrtszene wurden u.a. durch die Entscheidung seitens der JetBLue Airways, ihre stetig wachsende Airbus A320 durch Embraer 190 zu ergänzen. Hier kommen aktuell (Oktober 2010) parallel 100-sitzige Embraer 190 sowie 150-sitzige Airbus A320 zum Einsatz. Hier wäre nach Meinung der Mehrheit im Interesse einer weiterhin homogenen Flottenstruktur der Einsatz von Airbus A318/319 die logischere Entscheidung gewesen, aber möglicherweise ist die 100-sitzige Embraer 190 nach Abwägung aller Faktoren schlicht besser für die zu bedienenden Märkte geeignet.

Übernahme eines vorhandenen Betriebs

Die Integration von AirTran ist wie bei nahezu jeder Übernahme komplex. Als sehr großer Vorteil erwies sich aber meiner Ansicht nach die Tatsache, dass Southwest Airlines einen bestehenden Boeing 717-Flugbetrieb übernommen und keine separate Teilflotte hätten aufbauen müssen. Hier lagen potentielle Vorteile, so zum Beispiel nahezu keine Überraschungen beim Einsatz der Boeing 717 aufgrund der langjährigen Einsatzerfahrung von AirTran und die eingespielte Infrastruktur für den Betrieb von Boeing 717. Ende 2011/2012 wird aber bekannt, dass Southwest Airlines sich nach und nach von einer Anzahl von AirTrna-Zielorten zurückziehen würden und die Bedienung kleinerer Märkte nicht mehr im Fokus stand und somit auch ein kleineres Modell wie die Boeing 717 sinnvoll erschien.

Weitere Optimierung durch Vergrößerung der 717-Flotte?

Eine große Flotte senkt zumeist die Betriebskosten für den Unterhalt und die Infrastruktur eines Flugzeugtyps und eine weitere Vergrößerung senkt in den meisten Fällen die Kosten noch weiter. Hier existierten eine ganze Reihe von Vermutungen über die mögliche Übernahme weiterer Boeing 717-Flugzeuge.

Bald Vergangenheit: die Boeing 717 im Farbkleid der AirTran/Courtesy: Jannik Femerling
Bald Vergangenheit: die Boeing 717 im Farbkleid der AirTran/Courtesy: Jannik Femerling

Abkehr von der 717?

Ab Anfang August 2011 planten Southwest Airlines offiziell und offensichtlich, die Boeing 717 nur so lange einzusetzen, wie notwendig und bestätigte die Absicht, ihre zukünftigen Flottenbedürfnisse  „um die Boeing 737″ zu konzentrieren. CEO Gary Kelly sagte, dass Southwest "keine Gründe sehen würden, die (Boeing) 717 länger einzusetzen wie notwendig". Die aktuellen Leasingverträge zwischen Boeing und AirTran haben teilweise Laufzeiten bis 2024.

Southwest Airlines bestätigten außerdem „weitreichende Gespräche“ mit Boeing über eine Anzahl von Themen und es sei klar, dass wir (Southwest) „keinen Grund sehen, ein anderes Flugzeugmodell einzusetzen als die Boeing 737″.

Southwest haben nach der Bekanntgabe ihrer Übernahme von AirTran positive Stellungnahmen über die 717 geäußert und die 717 als ein Modell bezeichnet, welche schwächer nachgefragte Märkte bedienen könnte. Auch verwiesen Southwest Airlines auf die „sehr kosteneffiziente“ Charakterisktik der 717.

Diese positive Haltung wandelte sich im Verlaufe der Monate und bei Betrachtung der Berichtserstattung wurde deutlich, wie die Haltung kippte bzw. die "Fachpresse" u.a. die Information verbreitete, dass die Boeing 717 unwirtschaftlich sei.

Übernahme der Boeing 717-Flotte durch Delta Air Lines

Am 22. Mai 2012 wurde offiziell von Delta Air Lines bestätigt, dass eine Vereinbarung für die Übernahme von 88 Boeing 717-200 von Southwest Airlines/AirTran getroffen wurde. Es soll sich um eine "Sublease"-Vereinbarungzwischen Delta und Southwest/Boeing handeln.

 

Lieferungen/Übertragungen der 88 Boeing 717 sollen ab 2013 bis 2015 erfolgen. Es handelt sich um Vorvereinbarungen, deren Ratifizierung erwartet wird. 

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