British Midland Douglas DC-9-14/-15

DC-9-14 der British Midland/Courtesy: MD-80.com
DC-9-14 der British Midland/Courtesy: MD-80.com

British Midland und die Douglas DC-9 waren über viele Jahre eine Symbiose und Synonym für die Umsetzung des viel beachteten „Diamond Service“. Knapp 20 Jahre lang standen zwischen 1976 und 1996 die DC-9 bei British Midland erfolgreich im Einsatz. Die Entscheidung zugunsten der Douglas DC-9 war nicht nur höchst überraschend, sondern auch mit vielen administrativen Hürden verbunden.

Erster Versuch mit der BAC One-Eleven

--> Zum Hauptartikel: "BMA und die BAC One-Eleven"

BMA setzten zwischen 1970 und 1973 die BAC One-Eleven ein. Die Gesamtumstände ließen keinen wirtschaftlichen Einsatz zu und dies erklärt die recht kurze Einsatzzeit dieses Flugzeugtyps. BMA konzentrierten sich nach der Ausmusterung primär auf den Betrieb von Vickers Viscount. Bemerkenswert ist, dass BMA bei ihrer dann anstehenden Entscheidung für die Wiedereinführung von Jets auf Kurzstrecken von der BAC One-Eleven Abstand nahmen.

Entscheidung für die Douglas DC-9

Am 28. Juni 1976 gaben BMA auf einer Pressekonferenz die (von den Medien erwartete) Wiedereinführung von Jets auf kürzeren Routen bekannt. Zur großen Überraschung führte dann aber die Information, dass BMA als erste britische Fluggesellschaft eine Entscheidung zugunsten der Douglas DC-9 fällten. Eine Leasingvereinbarung zwischen BMA und McDonnell Douglas wurde am 18. Juni 1976 für vier Douglas DC-9-10 unter Dach und Fach gebracht. Die Auslieferung der ersten (vollständig technisch überholten) DC-9  verzögerte sich mehrfach. So sollte die erste DC-9-15 am 25. Juli 1976 eintreffen, später verschoben auf den 10. August. Tatsächlich konnte erste am 27. August die erste DC-9 empfangen werden. Diese Verzögerungen standen u.a. im Zusammenhang mit Zertifizierungsauflagen für die geplante Eintragung der DC-9 ins britische Register.

Damals das Flaggschiff der BMA/Courtesy: British Midland
Damals das Flaggschiff der BMA/Courtesy: British Midland

Ersteinsatz der DC-9 "Dovedale"

Die ersten der damals für 85 oder 90 Passagiere konfigurierten DC-9 kamen ab 27. September 1976 auf der Route London/Heathrow - Teeside zum Einsatz. Die ersten zwei DC-9 sollen bis 1978 mit US-Registrierung eingesetzt worden sein, denn erst dann bescheinigte die britische Luftfahrtbehörde der DC-9 die Lufttüchtigkeit. Mit der DC-9 führten BMA wieder die Taufe von Flugzeugen ein. So erhielt die erste DC-9 den Namen „Dovedale“. Der Vorstandvorsitzende von BMA bestätigte Pläne, dass bei positiver Einsatzerfahrung ein Ausbau der DC-9-Flotte ab 1977 geplant sei. Auch bekundeten BMA in dieser Phase Interesse an der britischen Zulassung der DC-9-30, die „mit ihren 120 Sitzplätzen (gegenüber der 85-sitzigen DC-9) eine gute Lösung für die Bedienung von stark nachgefragten Routen sein sollte. Auch schaue man die Entwicklung „einer 165-sitzigen Version mit Verfügbarkeit ab den 1980ern an“ – gemeint war die MD-80! Die damalige Luftverkehrsstruktur ließ diese ambitionierten Pläne nicht zu. BMA kämpfte um Streckenrechte und einen größeren Zugang nach London-Heathrow und Öffnung der Märkte. Diese Bemühungen sollten sich erst ab Mitte der 1980er auszahlen. BMA konnten aber in der zweiten Hälfte der 1970er ihren Flugbetrieb optimiert aufstellen – mit der Vickers Viscount und der DC-9! Für eine optimale und starke Nutzung sollte die DC-9 in den Nachtstunden und/oder am Wochenende bei Bedarf auch Charterflüge durchführen.

Die kleine DC-9 als damals größtes Flugzeugmuster der BMA/Postkarte
Die kleine DC-9 als damals größtes Flugzeugmuster der BMA/Postkarte

Schrittweiser Ausbau und Einführung der DC-9-32

--> Zum Hauptartikel: "British Midland DC-9-32"

Die DC-9-10-Flotte wurde letztlich bis auf acht Einheiten ausgebaut, die ihrer Gesamtheit ab 1982/83 verfügbar waren.  Die DC-9 bewährte sich hervorragend. Anfang 1984 wurde die Einführung der 115-sitzigen Flugzeuge vorbereitet und am 17.04.1984 kam die erste DC-9-32 G-BMAK zur Auslieferung an British Midland. Das Flugzeug wurde über den Hersteller McDonnell Douglas von Alisarda erworben und eine zweite DC-9-32 von identischer Quelle folgte einen Monat später. Mit 30 zusätzlichen Sitzplätzen ermöglichte die DC-9-32 der British Midland die notwendigen zusätzlichen Kapazitäten. 1985 wurde das hier auf der Grafik zu sehende Farbschema mit "BM"-Logo eingeführt. Diese neue Firmenidentität war ein gewaltiger Imagezuwachs und zusammen mit dem neu kreierten "Diamond Service" wurde neue Akzente gesetzt. British Midland machte sich durch ihren Bordservice einen guten Namen im britischen Inlandverkehr.

Zuverlässig auf Kurzstrecken und einst ein vertrauter Anblick/Privatsammlung
Zuverlässig auf Kurzstrecken und einst ein vertrauter Anblick/Privatsammlung

Ausmusterung der DC-9-10

Mit Lieferung von Fokker 100 und Fokker 70 wurde die DC-9-10-Flotte innerhalb eines kurzen Zeitraums verkleinert und dann ausgemustert. Mir liegen nahezu keine Informationen über diese Phase vor. Diverse DC-9-10 wurden von der kolumbianischen Intercontinental übernommen. Sachdienliche Informationen wären auch an dieser Stelle hilreich. Zeitlich eingrenzbar ist der Zeitraum 1993 bis 1995.

Auffällig ist, dass bei den damals involvierten British Midland-Mitarbeitern zwei Flugzeugtypen auch Jahre nach der Ausmusterung noch positive Erinnerungen hervorrufen: die Vickers Viscount und die Douglas DC-9. Mit der DC-9 gelang der erfolgreiche Wiedereinstieg von Jets auf Kurzstrecken und dieser Flugzeugtyp leistete über viele Jahre sehr zuverlässige und wirtschaftliche Dienste. Auch war die Passagierakzeptanz hoch, der angebotene Bordkomfort - gekoppelt mit dem angebotenen Bordservice - war einer der Faktoren, die British Midland in den 1980ern die British Midland in Großbritannien zu den positiv beachteten Fluggesellschaften zählte. Einige Jahre nach der Ausmusterung sagte der CEO von British Midland, dass man die DC-9 nicht ausgemustert hätte, hätten "die Lärmwerte nicht gegen den weiteren Einsatz gesprochen".

 

Die Einfachheit der Systeme, die Robustheit der Zelle, die Eignung als Kurzstreckenflugzeug und der hohe Komfortstandard erlaubte British Midland die Umsetzung ihrer ambitionierten Pläne mit dem Muster Douglas DC-9 und der Vickers Viscount und sicherte den damaligen Unternehmenserfolg.

Kabinencrew vor ihrer DC-9-10/Courtesy: British Midland
Kabinencrew vor ihrer DC-9-10/Courtesy: British Midland

Mit ihrem "Diamond Service" setzten British Midland neue Standards im britischen Linienverkehr und festigten die sehr hohe Popularität bei ihrer Kundschaft. Dazu gehörte u.a. auch ein attraktives Streckennetz innerhalb Großbritanniens. Diese Werbeaufnahme zeigt eine komplette Kabinenbesatzung vor "ihrer" DC-9-10. Man beachte, dass nicht nur das "BM"-Logo durch einen stilisierten und angedeuteten Diamanten besticht, sondern auch die Uniform der Dame rechts! British Midland schafften sich visuell eine Unternehmensidentität, die unverwechselbar war und den Douglas DC-9 außerordentlich gut stand. British Midland tauften ihre Douglas DC-9 in dieser Epoche nach bekannten Diamanten, zum Beispiel “The Great Mogul Diamond”, “The Eugenie Diamond”, “The Tiffany Diamond” usw..

DC-9-Komfort auch auf regionalen Routen/Courtesy: British Midland
DC-9-Komfort auch auf regionalen Routen/Courtesy: British Midland
British Midland Airways DC-9-15; G-BMAG, August 1988/ DUI

Fokker 100 und Fokker 70 als Ersatz

Die Entscheidung seitens der British Midland zugunsten der Fokker 100 und Fokker 70 als Ersatz der Douglas DC-9 darf als sehr großer Erfolg für Fokker gewertet werden. Das Unternehmen übernahm aber nicht alle bestellten Flugzeuge und stellte die bislang betriebene Flotte nach einer recht kurzen Einsatzzeit aufgrund des Niedergangs von Fokker in Frage. Obwohl die 74-sitzige Fokker 70 und 107-sitzige Fokker 100 einen erheblich moderneren Technologiestandard einführten sowie eine deutliche Fluglärmreduzierung ermöglichten, so sollten Flugzeugtypen kein langjähriger Einsatz mehr ermöglicht werden. 

Erstkunde und Erstbetreiber der BAe ATP

Die British Aerospace ATP sollte eine viel größere Rolle spielen, als ihr später dann gebührte. Als Erstkunde entschieden sich British Midland für die ATP, da dieser Flugzeugtyp eine in ihrer Kategorie unglaublich hohe Wirtschaftlichkeit, Lärmarmut und Komfort versprach.

Für zusätzliche Informationen bietet eine private Homepage über die BAe ATP aus Luxemburg mehr Durchblick:


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