Zurück zum Ebene: "Technik der MD-80"

Zurück zur Ebene: "Rumpf der MD-80-Serie"

Das Leitwerk der MD-80-Serie beinhaltet  ein Seitenleitwerk mit Seitenruder, ein Höhenleitwerk mit Höhenruder. Das Höhenleitwerk ist im oberen Bereich des Seitenleitwerks positioniert und deshalb wird diese Leitwerksvariante u.a. als „T-Leitwerk“ bezeichnet. Schaut man sich eine MD-80 von vorne oder hinten an, dann wirkt das Leitwerk wie ein großes „T“. Das Heckleitwerk hat folgende Abmessungen:

Die Höhenwerte können je nach Quellenangabe leicht abweichen. Dies kann u.a. auch daran liegen, ob die Höhe eines MD-80-Leitwerks ohne oder mit Nutzlast gemessen wird.

Ein Heckleitwerk gewährleistet u.a. die aerodynamische Steuerbarkeit und Stabilität eines Flugzeugs. Das Höhenruder ermöglicht ein Steigen oder Sinken des Flugzeugs.

Das Seitenruder ermöglicht ein Gieren nach recht oder links, in Kombination mit Querrudern Kurvenflug. Die Ruderausschläge sind technisch bedingt bei steigenden Fluggeschwindigkeiten mechanisch begrenzt, um Beschädigungen zu verhindern.

Das Leitwerk der MD-87 etwas höher, da der kürzere Rumpf einen weniger effizienten "Hebelarm" darstellt und ausgeglichen werden muss. Das Seitenleitwerk wurde von der DC-9 übernommen, aber strukturell verstärkt und an der vorderen Kante im oberen Bereich vom Profil her verändert, damit auch weiterhin die Flugstabilität im Langsamflug gewährleistet werden kann. Dadurch besitzt das Leitwerk der MD-80 an der oberen Kante einen "Wulst", während bei der DC-9 der Übergang "fließend" ist. Zusätzlich wurden mit der MD-87 die Dichtungsmanschetten im Bereich des beweglichen Höhenleitwerks (Trimmung) und Seitenleitwerk optimiert und in die laufende Produktion der anderen MD-80-Versionen ebenfalls übertragen.

Das MD-87-Leitwerk wurde bei den späteren Konzepten MD-90 und MD-95/Boeing 717 berücksichtigt.

--> Zum Hauptartikel: " Trimmungsanlage der MD-80-Serie" (folgt noch)

Das Höhenleitwerk kann durch ein elektrisch betriebenes Getriebe durch eine Trimmungsanlage eingestellt werden. Durch die Trimmung kann die  Verschiebung der Schwerpunktlage einer MD-80 (durch Beladung von Passagieren, Fracht usw.) ausgeglichen werden. 

--> Zum Hauptartikel: "Eis- und Regenschutz bei der MD-80-Serie" (folgt noch)

Das Heckleitwerk kann bei Bedarf an den Vorderkanten des Seiten- und Höhenleitwerks mit Heißluft von Eisansatz und vor Eisansatz geschützt werden. Zusätzlich wird das "ram air scoop inlet" (der charakteristische Staulufteinlauf am Ansatz des Seitenleitwerks) ebenfalls bei Bedarf beheizt. Die Verteilung der heißen Luft erfolgt über Rohre.

Bei Aktivierung des Systems werden zuerst für 15 Minuten die Tragflächenvorderkanten einer MD-80 beheizt, danach erfolgt für 2,5 Minuten eine Zufuhr von Heißluft für die Vorderkanten des Höhen- und Seitenleitwerks bzw. des ram air scoop inlet. 

Die Cockpitbesatzung kann unabhängig von dieser Regelung bei Bedarf manuell "tail de-icing" aktivieren, sollten meteorologische Bedingungen dies erfordern. Bei der Boeing 717 erffolgt kein zeitliches Wechseln mehr. Tragflächenvorderkanten und die Vorderkanten des Heckleitwerks können zeitgleich mit Heißluft beheizt werden.