MD-80.com - Onlinedienst für die MD-80, MD-90, Boeing 717 und DC-9
1995:
- Im Frühjahr 1995 erwartete die Fachwelt, daß SAS ihre Absicht für einen Kauf in eine gute Tat umsetzen und 35 MD-95-30 bestellen würde. Wie ein Schlag ins Gesicht (auch und gerade für McDonnell Douglas) trat aber MD-Traditionskunde SAS als einer der "Geburtshelfer" der MD-95, als Erstkunde der Boeing 737-600 auf. Sprecher der SAS bezeichneten die MD-95 als "Papierflieger" und es wurde auch angezweifelt, ob "McDonnell Douglas es überhaupt ernst mit dem Bau von Zivilflugzeugen meint."
- McDonnell Douglas feiert 75-jähriges Jubiläum.
- Am 17.09.1995 berichtet das Wall Street Journal (WSJ), daß ValuJet einer von zwei möglichen Erstkunden für die MD-95 sein könnte. Nur einen Tag zuvor schrieb das WSJ, das ValuJet zwischen der Boeing 737, A319, MD-80 und Fokker 100 entscheiden würde. Auch wird in dem Artikel deutlich, daß McDonnell Douglas zu diesem Zeitpunkt eine Bestellmenge von 70 MD-95 von zwei Fluggesellschaften als Minimum zum Start des MD-95-Programms ansah und eine dieser zwei Fluggesellschaften "eine weitreichende Bekanntheit als etablierte Fluggesellschaft" aufweisen sollte. Diese zweite Fluggesellschaft sollte Northwest Airlines sein und McDonnell Douglas hoffte offiziell, daß Northwest 20 MD-95 bestellen würde, während ValuJet mit 50 Bestellungen mithelfen würde, die Minimumanzahl von 70 MD-95 zu erreichen. Die Situation und Hoffnungen im Bezug auf Northwest Airlines waren zweischneidig. Erst 1994 begann Northwest Airlines, ihre damals sehr große DC-9-Flotte einem substantiellen Lebensverlängerungsprogramm zu unterziehen und dies mit dem Plan, die DC-9 noch für viele weitere Jahre einzusetzen. Somit hat McDonnell Douglas einerseits Northwest beim Weiterbetrieb der DC-9 massiv unterstützt und zeitgleich versucht, ihr MD-95 zu vermitteln. Dieser Umstand war rückblickend mehr als problematisch.
- 19.10.1995: ValuJet Airlines wird Erstkunde der MD-95 (Boeing 717-200) und bestellt 50 MD-95-30 + 50 Optionen und 110 BR715-Triebwerke.
- Die italienische "Alenia" (langjähriger Zulieferer von Bauteilen für McDonnell Douglas und Partner des ATR-Programms) soll kurz evaluiert haben, für 500 Millionen US $ 15% von McDonnell Douglas zu erwerben. Daraus wurde nichts.
1996:
- Am 15.12.1996 wird die "Fusion" von Boeing und McDonnell Douglas offiziell bekannt gegeben.
1997:
- Im Mai 1997 beginnt die Endmontage des Prototypen.
- Auf der Paris Air Show bekundet die britische Debonair Airways Interesse an bis zu 15 MD-95-30, die mit 117 Sitzplätzen eingesetzt werden würden.
- 04.08.1997: Boeing übernimmt McDonnell Douglas. McDonnell Douglas wird systematisch an die Bedürfnisse des neuen Eigentümers angepasst. Die zivile Sparte von McDonnell Douglas stellt keinen hohen Stellenwert dar.
1998:
- 08.01.1998: Die MD-95 wird offiziell als "Boeing 717" vorgestellt.
- Am 04. Mai 1998 wird eine Bestellung seitens der Leasinggesellschaft "Bavaria" für fünf Boeing 717 bekannt. Bavarai sind historisch somit der zweite Kunde für die Boeing 717 gewesen.
- Am 10. Juni 1998 findet der Roll-out der Boeing 717 statt.
- Am 02. September 1998 fand der Erstflug der Boeing 717 statt.
- Am 26. Oktober findet der erstflug des zweiten Testflugzeugs statt.
- Am 09. Dezember wird die Großbestellung für 50 Boeing 717 plus 50 Optionen seitens der TWA offiziell bekannt.
- Am 16. Dezember hebt die dritte Erprobungsmaschine ab.
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