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Auf Abwegen - die MD-80-Serie auf langen Routen

Ob New York - Chicago, Mailand - London, Stockholm - Paris oder Madrid - Barcelona: die MD-80-Serie ist ein Flugzeug für Kurz- und Mittelstrecken. Die MD-80 wurde aber immer wieder auf langen Routenführungen beobachtet, die auf Charter- und Linienbasis erfolgten. Hier eine Auswahl von recherchierten Informationen*:

Aerolineas Argentinas:

MD-88 in der an Iberia angelehnten Bemalung/Courtesy: md80design
MD-88 in der an Iberia angelehnten Bemalung/Courtesy: md80design

Aerolineas Argentinas setzten in der ersten Hälfte dieses Jahrzehnts die MD-88 auf Flügen zwischen Buenos Aires/Argentinien und Caracas/Venezuela mit einer Zwischenlandung in Santa Cruz de la Sierra/Bolivien ein. Diese Route erstreckte sich über einen großen Teil des südamerikanischen Kontinents. Die Gesamtflugzeit inklusive Zwischenlandung wurde mit acht Stunden angegeben.

AeroMexico:

MD-88/Courtesy:md80design
MD-88/Courtesy:md80design

AeroMexico setzten mehrheitlichen Informationen nach MD-87 und MD-88 auf Flügen zwischen Mexico City und New York ein, eine recht lange Mittelstrecke.

Air Aruba:

MD-88 der Air Aruba/Courtesy:md80design
MD-88 der Air Aruba/Courtesy:md80design

Air Aruba setzten MD-88 auf Nonstopflügen ab Aruba nach New York-Newark und nach Sao Paulo ein. Letztere Route war mit knapp über sechs Flugstunden für die MD-88 eine operationelle Herausforderung, die der MD-88 die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit aufzeigte.

Air Liberté:

MD-83 der Air Liberté/Courtesy:md80design
MD-83 der Air Liberté/Courtesy:md80design

Air Liberté setzten Anfang der 1990er ihre 169-sitzige MD-83 zwischen Paris-Orly und Colombo/Sri Lanka ein. Zwischenlandungen zum Auftanken erfolgten in Istanbul und Dubai.

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American Airlines:

MD-83 der American Airlines/Courtesy: MD-80.com
MD-83 der American Airlines/Courtesy: MD-80.com

American Airlines setzten für eine kurze Zeit (in den 1990ern?) die MD-83 auf Nonstopflügen zwischen Los Angeles und Washington/DC ein. Dem spätabendlichen Abflug folgte eine frühmorgliche Landung an der Ostküste. Diese Route stellte somit eine Nonstoproute von Küste zu Küste dar und konnte nach mehrheitlichen Informationen nur von West nach Ost mit der geforderten Nutzlast (142 Passagiere, Catering, Fracht etc.) durchgeführt werden. Die MD-83 wurde dagegen den meisten Angaben nach nicht auf der Route Washington/DC nach Los Angeles eingesetzt, da die vorherrschenden Westwinde ein Erreichen der Westküste operationell problematisch gestaltet hätte. American Airlines (und vormals TWA) führten außerdem Linienflüge ab Portland/Oregon nach St.Louis durch. Bis zum Ende dieses Jahrzehnts setzten American Airlines die MD-83 auf zahlreichen Flügen ab der US-Westküste nach Chicago ein. Diese Dienste wurden und werden aber nach und nach komplett auf die 737-800 umgestellt. Die Flugzeiten überschritten zumeist die 4-Stunden-Marke mit voller Nutzlast zeigte die MD-83 hier ihre Leistungsfähigkeit.

AOM French Airlines:

MD-83 der AOM French Airlines/Courtesy:md80design
MD-83 der AOM French Airlines/Courtesy:md80design

AOM French Airlines setzten MD-83 ab Paris nach Dakar ein, Flugzeit laut Flugplan: 5 Stunden und 45 Minuten.

Austrian Airlines:

MD-87 der Austrian Airlines/Courtesy:md80design
MD-87 der Austrian Airlines/Courtesy:md80design

Austrian Airlines gebührt eine besondere Etablierung von regelmäßig durchgeführten Mittelstrecken und Charterrouten, die zu Langstrecken zählten. Die Einführung der MD-87ER ermöglichten Austrian Airlines die Einrichtung von Nonstopflügen ab Wien nach Jeddah, Bahrain sowie Teheran. So wurden MD-87 ab 1988 regelmäßig nonstop eingesetzt, später ergänzt durch die MD-83. 

MD-83 der Austrian Airlines/Courtesy:md80design
MD-83 der Austrian Airlines/Courtesy:md80design

Die 107-sitzigen MD-87 und 144-sitzigen MD-83 in den Farben von Austrian waren in dieser Epoche ein vertrauter Anblick im Mittleren Osten.

Austrian setzte ihre MD-81 mit Zwischenstopp bis nach Kenia ein/Courtesy: Austrian Airlines
Austrian setzte ihre MD-81 mit Zwischenstopp bis nach Kenia ein/Courtesy: Austrian Airlines

BWIA International:

MD-83 der BWIA/Courtesy:md80design
MD-83 der BWIA/Courtesy:md80design

BWIA setzten ihre MD-83 auf teilweise sehr langen Mittelstrecken ab Port of Spain nach Toronto und New York sowie nach Sao Paulo via Manaus ein. Die Strecke nach Toronto wurde als operationelle Herausforderung beschrieben, wenngleich die standardseitig seinerzeit recht komfortable Konfiguration mit „nur“ 131 Sitzplätzen (F8Y123) der MD-83 einen ausreichend großen Puffer bei der Nutzlast bescherten. Der Einsatz der MD-83 auf Nonstopflügen nach New York und Toronto waren aber dennoch am oberen Leistungsspektrum der MD-83 anzusiedeln – mit Flugzeiten, die aufgrund der Distanzen gegenüber anderen MD-80 sehr hoch waren.

Finnair:

MD-83 der Finnair/Courtesy:md80design
MD-83 der Finnair/Courtesy:md80design

Finnair nutzten ihre MD-83 über Jahre hinweg auf Charterrouten mit Flugzeiten zwischen 5 und sechs Stunden. Zusätzlich wurden in der Anfangsphase auch die MD-87 auf teilweise recht langen Strecken eingesetzt, so zum Beispiel ab Helsinki nonstop nach Kairo.

MD-87 der Finnair/Courtesy:md80design
MD-87 der Finnair/Courtesy:md80design

Die MD-83 waren für 155 Passagiere konfiguriert und konnten dadurch auch nonstop von Finnland zu den Kanaren eingesetzt werden.

Jetsgo:

MD-83 der Jetsgo/Courtesy:md80design
MD-83 der Jetsgo/Courtesy:md80design

Die kanadische Fluggesellschaft Jetsgo setzte MD-83 auf Nonstopflügen zwischen Toronto und Vancouver ein. Konfiguriert waren die MD-83 für jeweils 160 Fluggäste.

SAS Scandinavian Airlines:

MD-87 der SAS/Courtesy:md80design
MD-87 der SAS/Courtesy:md80design

SAS setzten MD-82/-83 und MD-87 auf diversen Mittelstrecken ein, die recht große Distanzen aufwiesen, so zum Beispiel Kopenhagen – Tel Aviv und Kopenhagen – Jeddah (?) (MD-87), sowie Flüge nach Grönland mit MD-83.

MD-83 der SAS/Courtesy: MD-80.com
MD-83 der SAS/Courtesy: MD-80.com

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Spanair:

MD-87 der Spanair/Courtesy:md80design
MD-87 der Spanair/Courtesy:md80design

Spanair setzten ihre MD-80 auf teilweise sehr langen Routen ein. Neben zahlreichen Charterflügen ab Nordeuropa nonstop auf die Kanaren (mit Flugzeiten zwischen fünf und sechs Stunden) waren es u.a. auch Linienflüge ab Madrid nach Malabo (Equatorial Guinea). Die Flugzeiten werden mit 5:45 bis 06:15 Stunden angegeben und eingesetzt wurde höchst wahrscheinlich primär die MD-87. Diese Flüge erfolgten nach mehrheitlichen Angaben nur mit teilweise erheblichen Nutzlasteinschränkungen (möglicherweise Reduzierung der zu Passagierkapazität um zwei bis vier Sitzreihen entsprechend zehn bis 20 Fluggästen). Später setzten Spanair dann die Airbus A321-200ER ein.

MD-83 der Spanair/Courtesy:md80design
MD-83 der Spanair/Courtesy:md80design

Transwede:

MD-83 der Transwede/Courtesy:md80design
MD-83 der Transwede/Courtesy:md80design

Das schwedische Unternehmen Transwede führte mit MD-83 Charterflüge ab Stockholm nach Florida (via Gander/Neufundland) durch. Einige Quellen verweisen auf Flüge mit einer Zwischenlandung in Gander/Kanada, während andere Quellen einen weiteren Zwischenstopp in Keflavik/Island angeben. Die Distanzen ohne Zwischenlandung auf Island waren: Stockholm - Gander (4610 Km), Kopenhagen - Gander (4464 Km), Gander - Fort Lauderdale (3367 Km). Für diese Routen soll mindestens eine MD-83 hierfür für 90-Minuten-ETOPS aufgerüstet worden sein. Diese Flüge waren regelmäßig durchgeführte Transatlantikflüge und die MD-83 boten 161 Fluggästen Platz.

United Airways:

MD-83 der United Airways/Courtesy:md80design
MD-83 der United Airways/Courtesy:md80design

Ab Ende 2009 führten United Airways für eine kurze Zeit Linienflüge ab Dhaka mit Zwischenlandungen in Sylhet, Dubai und Istanbul nach London-Gatwick durch. Der Flug Sylhet – Dhaka galt hierbei als Inlandsflug. Zum Einsatz kam eine 155-sitzige MD-83.

* Zusatzinformationen, Ergänzungen und Anmerkungen sind erwünscht! Diese Seite wird nach und nach erweitert. Ausgenommen wurden Sonderflüge, Sondercharter, Weltumrundungen etc..

 

Alle Angaben ohne Gewähr!

Resümee:

Bei meinen Recherchen im Internet überwog mehrheitlich die negative Haltung, wenn es um das Thema "MD-80 auf längeren Routen" geht. Nahezu alle Kommentare konzentrierten sich auf die Tatsache, dass es auf derart langen Flügen kein IFE gäbe oder der Flug aufgrund des lauten Heckbereichs "gleich einer Hölle" käme. Zu deutlich wird, dass eine derartig harsche Kritik kaum zu finden ist, wenn über ehemals lange Routen von Boeing 737-300/-400/-500 ohne IFE und insgesamt lauterer Kabine gesprochen wird - ein weiteres Indiz dafür, wie unausgewogen meiner Ansicht nach eine historische Aufarbeitung erfolgt, wenn ein 5-Stunden-Flug in einer 148-sitzigen Boeing 737-300 als angenehmes Erlebnis geschildert und ein neuerlicher Rekord einer 184- oder gar 189-sitzigen Boeing 737-800 ab Stockholm via Zwischenstopp im Mittleren Osten nach Thailand als akzeptabel beschrieben wird. Selbst beim Vergleich zwischen einer ehemals durchgeführten Charterstrecke mit 139-sitzigen Boeing 737-300 ab Österreich mit Zwischenstopp nach Recife/Brasilien und langen Mittelstrecken der Austrian Airlines mit 107-sitzigen MD-87 schneidet die MD-80 in den im Internet zu lesenden "Erfahrungsberichten" negativ ab. Sicherlich wird eine Boeing 737 nicht das Manko von Hecktriebwerken aufweisen, aber es ist subjektive beeinflusste Ansichtssache, ob eine Boeing 737 in Charterbestuhlung tatsächlich einen individuell höheren Sitzkomfort bietet oder objektive Messwerte im Vergleich mit einer eng bestuhlten MD-80 zumindest berücksichtigt und dann auch ausgewogen beurteilt wird.

 

Meinerseits empfand ich es immer als überaus interessant, unabhängig vom Flugzeugtyp zu lesen, wie Airbus A320 ab Europa bis nach Florida, MD-80 von Europa nach Bangladesh oder eine Boeing 737 von Thailand nach Europa eingesetzt wurde oder wird - und dies ohne polemische und populistische Meinungsübernahmen.

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